Im Bergwerk - Spuren der Geschichte der Wismut
Begleiten Sie uns auf eine spannende Spurensuche nach Thüringen. Besonders der Uranbergbau hat hier eine wichtige historische Bedeutung und prägt bis heute die Region, insbesondere die Umgebung von Bad Schlema. Diese Region war Schauplatz intensiver Bergbauaktivitäten, die von der Wismut GmbH, einem deutsch-sowjetischen Unternehmen, vorangetrieben wurden. Zwischen den 1940er und 1990er Jahren förderte die Wismut GmbH hier Uranerz für die Atomindustrie – zunächst unter sowjetischer Kontrolle, später unter deutschem Management. Die Arbeit im Uranbergbau war hart und brachte zahlreiche Herausforderungen für die Umwelt und die Menschen vor Ort mit sich. Diese Reise in die Vergangenheit bietet Ihnen faszinierende Einblicke in die Geschichte des Bergbaus, die Arbeitsbedingungen der Bergleute und den Umgang mit den Folgen des Uranabbaus. Heute hat die Wismut GmbH, nun eine deutsche Gesellschaft, die Aufgabe, die von Bergbau und Strahlung belasteten Gebiete zu sanieren und nachhaltig zu renaturieren. Begleitet werden Sie von Paul Werner Wagner. Er ist Literaturwissenschaftler, Kulturmanager, Autor und Schachfunktionär. Mit 19 Jahren wurde er wegen versuchter Republikflucht im halleschen Roten Ochsen eingesperrt und beteiligte sich im Herbst '89 an der Bürgerbewegung „Demokratischer Aufbruch“. Seit fast zweieinhalb Jahrzehnten kuratiert und moderiert er regelmäßig Gespräche im Forum Kultur und Politik der Friedrich Ebert Stiftung in Halle und organisiert und moderiert Filmgesprächsreihen in Berlin, Wolfen, Magdeburg, Halle und Bochum.
1. Tag, Dienstag: Anreise, Bad Schlema, Besucherbergwerk, Museum Uranbergbau und Film-Dokumentationen
Gegen 8 Uhr starten Sie Ihre Reise vom Berliner Ostbahnhof im komfortablen Reisebus Richtung Thüringen. Bereits auf der Fahrt werden Sie von Ihrem Reisebegleiter Paul Werner Wagner auf das Programm der nächsten beiden Tage und die Geschichte der Wismut GmbH eingestimmt. In Bad Schlema angekommen, beziehen Sie nach Möglichkeit Ihre Hotelzimmer, bevor Sie ein Mittagessen einnehmen. Um 13.30 Uhr geht die Fahrt zum Schacht 371 und Sie erhalten einen Blick hinter die Kulissen eines der bedeutendsten Schauplätze des Uranerzbergbaus in Deutschland. Die gerade eröffnete Ausstellung „No Secret“ bietet erstmals die Gelegenheit, Einblick in die Geschichte des Uranerzbergbaus und seine nachhaltigen Auswirkungen an einem authentischen Ort zu erleben, der eigens dafür temporär geöffnet wird. Die Präsentation findet im Maschinenhaus des Schachtes 371 bei Aue-Bad Schlema statt - Teil des UNESCO-Welterbes Erzgebirge/Krušnohoří. Eine temporäre Ausstellung zwischen Generatoren, Fördermaschine und Teufenzeiger gibt einen ersten Einblick in die Entwicklung des Wismut-Standorts von den Anfängen bis hin zur heutigen Wismut GmbH. Anhand von Leitobjekten werden Schlaglichter auf die Geschichte des Uranbergbaus in Sachsen geworfen. Die Präsentation beleuchtet die Herausforderungen, die mit der Sanierung der Bergbaufolgen einhergehen und informiert über die fortlaufenden Aufgaben, die sich aus diesem Erbe ergeben. Gleichzeitig lenkt sie den Blick auf die Zukunft, indem sie den Standort Schacht 371 als zukünftigen Präsentationsort des Wismut-Erbes in den Fokus rückt. Im Anschluss stärken Sie sich bei Kaffee und Kuchen, bevor Sie um 16.15 Uhr im Museum Uranbergbau erwartet werden. Gemeinsam mit dem deutschen Wirtschaftshistoriker Dr. Rainer Karlsch, der insbesondere durch eine umstrittene Studie zur Entwicklung einer deutschen Atombombe im Zweiten Weltkrieg bekannt wurde, entführt Sie Paul Werner Wagner in die Geschichte des Uranbergbaus. Dr. Karlsch erhielt übrigens für sein Buch „Allein bezahlt? Die Reparationsleistungen der SBZ/DDR 1945–1953“ 1996 den Ersten Preis der Stinnes-Stiftung für Unternehmens- geschichte und er verfasste mehrere Bücher über den Uranbergbau der Wismut AG.
Im Anschluss an die Gesprächsrunde besichtigen Sie das Museum. Umfangreiche originale Anschauungsobjekte und zahlreiche Dokumentationen geben interessante Einblicke in die Arbeits- und Lebensbedingungen der Wismut-Kumpel, ausgehend von den schweren Anfangsjahren bis in die heutige Zeit, und die anspruchsvollen Sanierungsaufgaben in ihrer Entwicklung. Die Bedeutung des Blaufarbenwerkes und die Entdeckung der weltweit stärksten Radiumquellen sowie die damit verbundene Entwicklung des Radiumbades Oberschlema werden ebenfalls gezeigt.
Am Abend erwartet Sie ein Abendessen und nach einer Einführung durch Paul Werner Wagner sehen Sie mehrere zeitgenössische DDR-Filmausschnitte zum Uranbergbau (Sonnensucher / DEFA 1958/71 – Regie: Konrad Wolf, Sankt Urban / DFF 1969 - Regie: Helmut Schiemann, Columbus 64 / DFF 1966 – Regie: Ulrich Thein). Im Anschluss lädt Sie Paul Werner Wagner zum anschließenden Filmgespräch mit Dr. Rainer Karlsch ein. und Sie lassen den Abend bei gemütlichem Zusammensein und Tischgesprächen gesellig ausklingen.
2. Tag, Mittwoch: Wismut GmbH, Wismut-Stiftung und Kulturhauptstadt Chemnitz
Nach Frühstück und Check-out verlassen Sie Bad Schlema in Richtung Chemnitz und werden um 9 Uhr von einem Mitglied der Geschäftsführung der Wismut GmbH begrüßt. Im Gespräch erfahren Sie mehr über die Aufgaben und Leistungen der GmbH, die 1991 gegründet wurde. Sie ist ein Unternehmen des Bundes in Sachsen und in Thüringen und die Hauptaufgabe besteht in der Stilllegung, Sanierung und Rekultivierung von ehemaligen Urangewinnungs- und Uranaufbereitungsbetrieben. Das Wismut-Projekt ist bereits zu einem international bedeutsamen Referenzprojekt für zukunftsweisende Technologien bei der Sanierung radioaktiver Altlasten geworden. Im Anschluss erfahren Sie ab 11 Uhr mehr über die Stiftung, denn die damalige Wismut AG förderte in erheblichem Umfang Kunst und Kultur und beauftragte Künstler und Maler. Die Wismut-Kunstsammlung ist mit über 4200 Werken die umfangreichste Unternehmenssammlung der DDR und heute im Unternehmensarchiv der Wismut GmbH gesichert. Sie vereint Werke von mehr als 450 Künstlern und Künstlerinnen. Darunter befinden sich Werke der Malerei, drei Wandbilder, Zeichnungen, Fotografien und viele Grafiken. Nachdem Sie mehr über die Wismut und die Kunst erfahren haben, begeben Sie sich nach der Möglichkeit zum Mittagsimbiss zu einer abschließenden Stadtrundfahrt durch Chemnitz, denn 38 Städte und Gemeinden aus Mittelsachsen, dem Zwickauer Land und dem Erzgebirge bilden mit Chemnitz 2025 die Kulturhauptstadtregion und tragen zusammen den Titel “Kulturhauptstadt Europas”. Nach sicherlich spannenden Einblicken treten Sie ab 15 Uhr die Rückfahrt an und werden Berlin gegen voraussichtlich 18.30 Uhr erreichen.
Programmänderungen aus witterungsbedingten und organisatorischen Gründen vorbehalten!
Kurhotel Bad Schlema
Das Kurhotel Bad Schlema erwartet Sie mit ansprechenden, großzügigen Einzel- und Doppelzimmern. Alle Zimmer sind ausgestattet mit Dusche/Badewanne, Fön, Telefon, TV, Radio und Minibar. Im Restaurant 2000Acht! erwartet Sie regionale Küche mit Blick auf den wunderschönen Kurpark. Je nach Saison stammen einige der verwendeten Zutaten sogar aus eigenem Anbau aus der Kurpark-Gärtnerei.
Nicht im Reisepreis eingeschlossen
Hinweise
Bitte beachten Sie, dass die Rundgänge teilweise auf Kopfsteinpflaster stattfinden. Bitte nehmen Sie daher ein gutes Schuhwerk mit.
Mindestteilnehmerzahl
Die Mindestteilnehmerzahl für die Durchführung der Reise beträgt 25 Personen. Wir werden Sie spätestens 3 Wochen vor Reisetermin informieren, fals die Mindestteilnehmerzahl nicht erreicht wird.
Gruppengröße
Die Gruppengröße kann bei dieser Reise bis zu ca. 40 Teilnehmer betragen.
Bitte lesen Sie dieses Produktinformationblatt, welches das Formblatt zur Unterrichtung des
Reisenden bei einer Pauschalreise nach § 651a BGB enthält. Wir informieren Sie hiermit über
die wichtigsten Eigenschaften der Reise und Ihre Rechte. Bei Fragen wenden Sie sich bitte
vertrauensvoll an uns bzw. Ihr Reisebüro.
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